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»Die verschlammten Flaschen sind ein Stück deutsche Geschichte.«
»Die verschlammten Flaschen sind ein Stück deutsche Geschichte.«
Daniel Koller, Director Strategy, Content & Creation Seven.One AdFactory
»Die verschlammten Flaschen sind ein Stück deutsche Geschichte.«
Daniel Koller, Director Strategy, Content & Creation Seven.One AdFactory
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März 2022. Die Bilder der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal gehen unter die Haut – gewaltige Wassermassen strömen durch die idyllische Weinregion und zerstören alles, was ihnen in den Weg kommt. Vor den Trümmern ihrer Existenz steht auch die Familie von Daniel Koller, Director Strategy, Content & Creation der Seven.One AdFactory, die vor Ort einen Gasthof besitzt. Wenige Tage nach der Flut sind es Koller und das Team der Seven.One AdFactory, die gemeinsam mit den Betroffenen vor Ort und weiteren Partner:innen die Spendenkampagne Flutwein initiieren. Im Interview erzählt er, wie die Idee zur Kampagne entstand, wie deren Umsetzung im Creative House der AdFactory ablief und warum Flutwein für ein Stück deutsche Geschichte steht.

Ein bekanntes Sprichwort besagt, man solle aus der Not
eine Tugend machen: Wie entstand die Idee zur
Flutwein-Kampagne?

Die Idee war simpel. Wenige Tage nach der Flut, als das Wasser zurückgegangen ist, haben sich die Betroffenen erstmals wieder in ihre Häuser getraut, um sich ein Bild über die entstandenen Schäden zu machen. Meine Tante hat mir ein Foto mit säuberlich aufgestellten, von Schlamm überzogenen Flaschen geschickt. 300 Stück. Das war alles, was sie retten konnten. Sofort war klar, dass sich dieser Anblick durch das gesamte Ahrtal zieht. Die Idee war es, die unabhängigen Betriebe der Weinwirtschaft zu vereinen und den nicht mehr verkaufsfähigen Wein als symbolisches Dankeschön zum Kern einer Spendenkampagne zu machen. So haben wir mit Flutwein die Dinge zusammengebracht, für die das Ahrtal nun bekannt war: die Flut und den Wein. Nur Stunden später habe ich mit meinen Kolleg:innen der AdFactory gesprochen, die sofort mit an Bord waren. Bereits am nächsten Tag stand die Idee und damit das Grundgerüst der Flutwein-Kampagne.

Daniel Koller, Director Strategy, Content & Creation Seven.One AdFactory

IN NUR EINER WOCHE HABEN WIR DIE KOMPLETTE KAMPAGNE PRODUZIERT. DAS WAR NUR DESHALB MÖGLICH, WEIL WIR IM CREATIVE HOUSE KURZE WEGE HABEN UND INNERHALB DER GRUPPE STARK VERZAHNT SIND.

Daniel Koller, Director Strategy, Content & Creation Seven.One AdFactory

Wie habt Ihr die Kampagne umgesetzt?

Das lief alles über unser Creative House, das ist eine Art Full-Service-Kreativagentur unter dem Dach der Seven.One AdFactory, wo wir plattformübergreifend und formatunabhängig arbeiten. Wir sind Strategie-, Kreations-, Digital- und Produktions-Expert:innen und wollen mit unseren Kampagnen Geschichten erzählen. Bei Flutwein ist es die Flasche selbst, die genau das tut. Denn sie ist nicht nur Protagonist, sondern auch Zeuge dieser verheerenden Flutnacht. Die verschlammten Flaschen sind ein Stück deutsche Geschichte, sie sind einzigartig und haben einen bestimmten Kontrast. So stellen wir den "originalverschlammten" Wein in den Werbemitteln einerseits als begehrenswertes, künstlerisches Objekt dar. Andererseits zeigen wir die unglaubliche Zerstörung der Flutnacht und greifen etwa im Spot auf die originale Soundkulisse mit Sirenentönen, Wasserrauschen und Schreien der Opfer zurück. Flutwein hat damit eine Ebene erreicht, die die Menschen kreativ anspricht und im Herzen berührt. Zusätzlich haben wir auf typischen Weinfachjargon wie zum Beispiel "im Abgang mit bitterer Note" zurückgegriffen. In nur einer Woche haben wir die komplette Kampagne mit Spots, Plakaten und Social-Media-Assets produziert. Normalerweise sind für so etwas sonst Wochen oder gar Monate nötig. Das war nur deshalb möglich, weil wir im Creative House kurze Wege haben, innerhalb der Gruppe stark verzahnt sind und weitere externe Partner:innen wie startnext oder WallDecaux dazu kamen.

Was habt Ihr mit Flutwein erreicht?

Tourismus und die Weinwirtschaft sind für die Ahr eine wirtschaftliche Existenzgrundlage. Hunderte kleine Familienbetriebe wurden durch die Flut zerstört. Die Strategie hinter Flutwein war, durch die Spendenaktion auch die Aufmerksamkeit der Medien auf den Wiederaufbau dieser Betriebe zu lenken und die Region nachhaltig als touristische Weindestination zu positionieren. Ich denke mit Erfolg, denn die Initiative ging über Monate um die Welt. Die beachtliche Spendensumme von 4,5 Mio Euro, die direkt auf das Spendenkonto eines – von den ortsansässigen Winzer:innen und Verbänden – gegründeten gemeinnützigen Vereins ging, macht Flutwein momentan zur größten, jemals in Deutschland durchgeführten Crowdfunding-Aktion. Besonders sind wir auf die fast 50.000 Unterstützer:innen stolz, die mit ihrer Spende Solidarität mit den Betroffenen vor Ort gezeigt haben. Für mich persönlich ist die Erkenntnis, dass so etwas in unserer Gesellschaft möglich ist, eigentlich das Größte!

Inwiefern steht diese Kampagne beispielhaft für die Arbeit des Creative House?

4,5 Mio

Euro

Spenden machen Flutwein aktuell zur größten, jemals in Deutschland durchgeführten Crowdfunding-Aktion

Flutwein war eine der ersten Kampagnen des neuen Creative House und zeigt sehr gut, wofür diese Unit steht: Wirksame Strategien, kreative Exzellenz, hohe Flexibilität und Schnelligkeit – und zwar unabhängig von der Größe des Projekts, seiner Gattung und des Kunden. Die Corona-Pandemie hat die Idee für die Gründung einer Art Full-Service Agentur beschleunigt, denn der Markt fordert zunehmend schnelle und kreative Lösungen. Darüber hinaus arbeitet das Creative House auch an Themen mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. Das zeigt sich neben Flutwein auch in vielen weiteren Projekten wie zum Beispiel der #machdichlaut-Kampagne des Weißen Rings. Die Effizienz hinter diesen Kampagnen in Kombination mit unser Entertainment-Nähe sind hier optimale Voraussetzungen.

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"Die verschlammten Flaschen sind ein Stück deutsche Geschichte."

Mit Flutwein hat das Creative House der Seven.One AdFactory erneut eine Kampagne entworfen, die ein Thema mit gesellschaftlicher Relevanz in den Fokus rückt. Im Mittelpunkt stehen die verschlammten Flaschen, die als Zeugen der verheerenden Flutnacht ihre Geschichten erzählen.

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