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»Für das Fernsehen bricht gerade ein neues Zeitalter an.«
»Für das Fernsehen bricht gerade ein neues Zeitalter an.«
Vorstandsvorsitzender Bert Habets im Interview
»Für das Fernsehen bricht gerade ein neues Zeitalter an.«
Vorstandsvorsitzender Bert Habets im Interview
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März 2024. Unser Vorstandsvorsitzender Bert Habets war im ":newstime"-Studio zu Gast und hat mit Moderatorin Angela van Brakel über seine Strategie für ProSiebenSat.1, die Rolle der Streaming-Plattform Joyn und die Bedeutung von lokalen Inhalten für unser Geschäft gesprochen. Schauen Sie das komplette Interview im Video!

Herzlich willkommen bei ":newstime" in unserem neuen Studio – einem der modernsten Nachrichtenstudios in Europa. Ausgestattet mit der neusten Technik, inklusive einer 22 Meter langen LED-Wand, können wir rund um die Uhr aktuelle Nachrichten liefern und dabei Augmented und Virtual Reality einsetzen. Heute präsentieren wir Ihnen das erste „:newstime Special” aus diesem Studio, mit einem ganz besonderen Gast: unserem Vorstandsvorsitzenden Bert Habets. Herzlich willkommen!

Hallo liebe Angela und vielen Dank für die Einladung!

»UNABHÄNGIGER JOURNALISMUS IST WICHTIG, GERADE IN DIESEN TAGEN. MIT UNSERER SELBST-PRODUZIERTEN NACHRICHTENSENDUNG ":NEWSTIME" LEISTEN WIR EINEN WICHTIGEN BEITRAG ZU UNSERER DEMOKRATIE.«

Bert, großen Nachrichten bestimmen 2024: Tausende, die gegen Rechtsextremismus aufstehen, Krieg in Gaza, die anstehende US-Wahl. Welche Rolle müssen Medienunternehmen in dieser Nachrichtenlage einnehmen?

Unabhängiger Journalismus ist wichtig, gerade in diesen Tagen. Der Kampf gegen Fake News ist eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft, jetzt und in den kommenden Jahren. Mit unserer selbst-produzierten Nachrichtensendung ":newstime" leisten wir einen wichtigen Beitrag zu unserer Demokratie. Wir nehmen unsere gesellschaftliche und unternehmerische Verantwortung sehr ernst. Unser Beitrag zu Meinungsbildung und Demokratieförderung sowie Diversität und Gleichberechtigung sind auch wesentliche Felder unserer Nachhaltigkeitsstrategie und damit Treiber für unser Handeln.

Wir berichten in ":newstime" über gesellschaftlich relevante Themen, auch über die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Diese beeinflusst den Werbemarkt deutlich. Wie hat die eingetrübte wirtschaftliche Lage im letzten Jahr auch unser Unternehmen betroffen?

Die eingetrübte makroökonomische Entwicklung hat sich im letzten Jahr stark auf unsere TV-Werbeumsätze ausgewirkt. Unsere Werbekunden haben deutlich zurückhaltender investiert. Im Laufe des Jahres, insbesondere im letzten Quartal, hat der Werbemarkt wieder angezogen. Das Weihnachtsgeschäft hat sogar ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. Auf der anderen Seite wachsen unsere digitalen & smarten Werbeumsätze sehr schnell und stark. Das liegt vor allem an unseren digitalen Angeboten, an unserem Podcast-Geschäft, aber auch am Wachstum von Joyn. Hier sind unsere Umsätze mit werbefinanziertem Streaming im vierten Quartal 2023 um mehr als 30 Prozent gewachsen.

Wir wollen Joyn weiter stärken. Wo stehen wir gerade?

Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und unsere Gruppe von Grund auf neu aufgestellt. Das macht uns zu einer viel agileren und effizienteren Organisation, die sich auf die Entwicklung unseres digitalen Geschäfts konzentriert. Wir arbeiten jetzt sehr viel integrierter. Ich glaube, dass wir am Ende 2023 als Organisation viel stärker dastanden als noch zu Beginn des Jahres. Unser Zielbild ist klar – jetzt geht es um die Umsetzung: Wir wollen die Nummer eins der Entertainment-Branche im deutschsprachigen Raum werden, mit einer hohen Profitabilität und sehr schnell wachsenden digitalen Geschäftsmodellen. Dafür stellen wir unser Entertainment-Geschäft in den Mittelpunkt unserer Strategie.

Wie verändert dieser Fokus das Unternehmen?

»WIR WOLLEN MIT JOYN DAS BESTE AUS TV UND SOCIAL IN EINEM STREAMING-ANGEBOT ZUSAMMENBRINGEN.«

Wir investieren in unser Produktangebot sowie in Inhalte für unsere Kanäle und bauen unsere digitalen Angebote aus. Joyn ist das Herzstück unseres Reichweitenangebots. Unser Streaming-Angebot ist jetzt vollständig in unser Unternehmen integriert: Alle Joyn-Kolleg:innen sind Teil unserer Strukturen und Abläufe. Wir entscheiden gemeinsam, wie und wohin wir unser Entertainment-Segment in Zukunft entwickeln. Wir wollen Joyn als die Streaming-Plattform im deutschsprachigen Raum positionieren, die das Beste aus TV und das Beste aus Social in einem Angebot zusammenbringt. Das gibt es so noch nicht – und wir wollen skalieren. Dazu arbeiten wir an einem kostenlosen, werbebasierten Angebot. Wir laden Agenturen und Werbetreibende ein, sich an der Entwicklung von Joyn zu beteiligen. Für sie ist das sehr attraktiv, denn wir haben viele auf Targeting basierende Werbeangebote in unser Produkt integriert.

Dieser Fokus auf Joyn ist eine Änderung der bisherigen Strategie. Warum?

Unsere Branche verändert sich schnell. Privaten Rundfunk gibt es nun seit 40 Jahren in Deutschland. Für das Fernsehen bricht gerade ein neues Zeitalter an. Durch die internationalen Player entsteht ein viel komplexeres und wettbewerbsintensiveres Umfeld. Partnerschaften können deswegen ein entscheidender Eckpfeiler für künftigen Erfolg sein.

Du hast im vergangenen Jahr oft über den Aufbau von Partnerschaften gesprochen. Es wurde viel über eine Beteiligung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten an Joyn diskutiert. Was genau sind hier die Pläne?

»ICH GLAUBE WIRKLICH, DASS WIR DAS DUALE SYSTEM VON PRIVATEN UND ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN SENDERN NEU DEFINIEREN MÜSSEN.«

Wir befinden uns in einem konstruktiven Dialog – aber das braucht Zeit. Ich glaube wirklich, dass wir das duale System von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendern neu definieren müssen. Dafür müssen wir zwingend zusammenarbeiten. Wir loten alle Möglichkeiten aus und sind für alle Optionen offen. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Gespräche in der nächsten Zeit noch weiter an Fahrt aufnehmen.

In diesem Jahr wird es noch mehr lokale Inhalte auf allen unseren Angeboten geben. Warum ist das der richtige Weg in die Zukunft?

Wir haben im Dezember angekündigt, zusätzliche 80 Millionen Euro in lokale Inhalte zu investieren – damit geben wir über eine Milliarde Euro für Content aus. Mit unseren stärkeren Programminvestitionen in lokale Inhalte heben wir uns von den globalen Streamern ab. Es gibt viele erfolgreiche Beispiele in diesem Bereich, wie die "Landarztpraxis", die sowohl in SAT.1 als auch auf Joyn erfolgreich ist. Beide Seiten profitieren also von diesem Fokus. Wir lernen schnell aus unseren Erfolgen. Wir lernen aber auch aus unseren Fehlern, gehen mutig voran und entwickeln neue Formate. Damit fördern wir kreatives Unternehmertum und die Produktionsgesellschaften in der DACH-Region.

»MIT UNSEREN STÄRKEREN PROGRAMMINVESTITIONEN IN LOKALE INHALTE HEBEN WIR UNS VON DEN GLOBALEN STREAMERN AB.«

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass wir uns voll auf Entertainment fokussieren. Aber was ist mit den anderen beiden Segmenten, Commerce & Ventures sowie Dating & Video?

Wir arbeiten im gesamten Portfolio sehr aktiv daran, unsere Ergebnisse weiter zu verbessern. Im Commerce & Ventures-Segment haben wir ein signifikantes Wachstum verzeichnet, insbesondere getrieben durch unsere Unternehmen Verivox und flaconi. Wir sind sehr zufrieden mit dieser Performance. Bei Dating & Video werden wir uns 2024 weiterhin auf die operative Performance konzentrieren. Außerdem prüfen wir stets, ob wir noch der richtige Eigentümer für diese Assets sind. Zum richtigen Zeitpunkt wollen wir Wert für alle unsere Stakeholder realisieren.

In unserer Nachrichtensendung wollen wir immer einen positiven Ausklang finden. Welche positiven Schlagzeilen wünschst du dir für das nächste Jahr?

ProSiebenSat.1 auf Kurs. Deutliches Wachstum für Joyn. Und: Eine Vielzahl neuer kreativer Hits auf allen unseren Angeboten.

Lieber Bert, vielen Dank für das Interview.

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