ÜBERSICHT
FINANZIERUNGSINSTRUMENTE UND FÄLLIGKEITSPROFIL
Die ProSiebenSat.1 Group nutzt verschiedene Fremdfinanzierungsinstrumente zur Konzernfinanzierung. Diese wird in regelmäßigen Abständen hinsichtlich des Volumens und des Laufzeitprofils angepasst.
Aktuell verfügt die ProSiebenSat.1 Group im Rahmen eines syndizierten Konsortialkredits mit Banken über zwei endfällige Darlehen und eine revolvierende Kreditfazilität sowie verschiedene Schuldscheindarlehen.
Der syndizierte Konsortialkredit besteht aus Darlehen über insgesamt 1.200 Mio Euro und einer revolvierenden Kreditfazilität mit einem Rahmenvolumen von 500 Mio Euro.
Die ProSiebenSat.1 Group hat 2016 ein festverzinsliches Schuldscheindarlehen über 225 Mio Euro und einer Laufzeit von zehn Jahren begeben.
Im Oktober 2021 hat das Unternehmen weitere Schuldscheindarlehen im Betrag von 700 Mio Euro mit Laufzeiten über vier, sechs, acht und zehn Jahre und jeweiligen Teilbeträgen in Höhe von 226 Mio Euro, 346 Mio Euro, 80 Mio Euro und 48 Mio Euro aufgenommen. Die Emission teilt sich in vier Tranchen mit Fixkupon (vier bis zehn Jahre) und drei Tranchen mit variabler Verzinsung (vier bis acht Jahre) auf, wobei die Fixkupon-Tranchen in Summe 248 Mio Euro und die variabel verzinslichen Tranchen in Summe 186,5 Mio Euro betragen (jeweils nach Rückzahlung der vierjährigen Tranchen zum Ende der Laufzeit im Oktober 2025).
Kreditnehmer der syndizierten Kreditfazilitäten und der Schuldscheindarlehen ist die ProSiebenSat.1 Media SE.
Mit Abschluss des öffentlichen Übernahmeangebots der MFE-MEDIAFOREUROPE N.V. hält diese 75,61% der Stimmrechte an der ProSiebenSat.1 Media SE. Dadurch kam es zum Eintritt eines Kontrollwechselereignisses unter den Finanzierungsverträgen, so dass die syndizierten Kreditfazilitäten und die Schuldscheindarlehen kündbar geworden sind.
Im Zuge des öffentlichen Übernahmeangebots hat sich die MFE-MEDIAFOREUROPE N.V. als Bieterin bereits eine ausreichende Finanzierung gesichert.
ProSiebenSat.1 Media SE befindet sich derzeit in laufenden Vertragsverhandlungen und engem Austausch mit mehreren Finanzierungspartnern zum Abschluss eines Finanzierungspakets mit mehreren Komponenten, um frühzeitig etwaige kontrollwechselbedingten Kündigungen durch Sicherstellung einer stabilen Fortführung der Konzernfinanzierung abzusichern.
FINANZIELLE ZIELVORGABEN
Die ProSiebenSat.1 Group fokussiert im Rahmen ihrer auf den drei Säulen Entertainment, Dating und Commerce & Ventures basierenden Strategie auf nachhaltiges und profitables Wachstum. Operative Mittelzuflüsse aus der laufenden Geschäftstätigkeit und die Nutzung externer Finanzierungsmittel gehören dabei zum Finanzierungsmix.
Eine wichtige Orientierungsgröße für die korrespondierende Finanzplanung ist der Verschuldungsgrad des Konzerns (Leverage-Faktor). Er gibt die Höhe der Netto-Finanzverschuldung im Verhältnis zum sogenannten LTM adjusted EBITDA an – das um Sondereffekte bereinigten EBITDA, das die ProSiebenSat.1 Group in den jeweils letzten zwölf Monaten realisiert hat (LTM = last twelve months). Zielgröße für das Verhältnis der Netto-Finanzverschulung zum LTM adjusted EBITDA ist ein Wert von 1,5 bis 2,5.
Gleichzeitig verfolgt die ProSiebenSat.1 Group eine attraktive Dividendenpolitik für ihre Aktionär:innen und hat auch hier klare Zielvorgaben definiert. Ziel ist die Ausschüttung einer Dividende von 25 bis 50 Prozent bezogen auf den bereinigten Konzernjahresüberschuss (Group adjusted net income).
Ein weiteres wesentliches Element der finanziellen Zielvorgaben im Rahmen der Wachstumsstrategie der ProSiebenSat.1 Group ist die mittelfristige Erreichung des P7S1 ROCE1) (Return on Capital Employed) von über 15 Prozent. Dabei bezeichnet der P7S1 ROCE das Verhältnis des adjusted EBIT des Konzerns zum eingesetzten Kapital des Konzerns.
1) Definition siehe Seite 98 des Geschäftsberichts 2020