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Mit Selbst­verständnis informieren und zur Meinungs­bildung beitragen
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Sven Pietsch, Chefredakteur Seven.One Entertainment Group
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März 2022. Im Jahr 2021 gab die Seven.One Entertainment Group aus Überzeugung und mit klarer Haltung gesellschaftsrelevanten Themen immer mehr Raum.
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Kreuzverhör im Klassenzimmer: In "Kannste Kanzleramt?" in SAT.1 stellten sich die drei Kanzlerkandidat:innen Olaf Scholz, Armin Laschet und Annalena Baerbock den Fragen von interessierten und informierten Schüler:innen aus ganz Deutschland. Von Klimaschutz über digitale Schule bis hin zum Afghanistan-Abzug: Mit ihren Fragen zur Kanzler:innen-Kandidatur brachten die Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren die gestandenen Berufspolitiker:innen zur besten Sendezeit ins Schwitzen.

17 Schulkinder locken Annalena Baerbock, Olaf Scholz und Armin Laschet zur besten Sendezeit in SAT.1 mit ihren Fragen zur Kanzler:innen-Kandidatur aus der Reserve. Die Moderator:innen Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel lassen sich in ihrer eigenen Sendung auf ProSieben live boostern und unterstützen den Kampf gegen COVID-19. Die damalige Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock gibt ihr erstes ausführliches Interview auf ProSieben und liefert sich im finalen TV-Triell in SAT.1, auf ProSieben und bei Kabel Eins den letzten und vielleicht wichtigsten Schlagabtausch mit ihren beiden Kontrahenten vor der Bundestagswahl.

Der derzeitige Aufbau einer eigenen Nachrichtenredaktion und der damit verbundene Ausbau der eigenen Produktionsaktivitäten ist für den Entertainment-Bereich der ProSiebenSat.1 Group dabei ein bedeutender Schritt: Mit Beginn des Jahres 2023 werden Nachrichten plattformübergreifend und zielgruppengerecht direkt in Unterföhring selbst produziert. Wie die Seven.One Entertainment Group ihre Content-Strategie bereits im vergangenen Jahr mit relevanten Inhalten, lokalen Eigenproduktionen und Live-Programmen umgesetzt hat und wie dieser Fokus Themen und Formate auch künftig prägen wird, erklärt Sven Pietsch, Chefredakteur der Seven.One Entertainment Group, im Interview.

Ab 2023 produziert die Seven.One Entertainment Group ihre Nachrichten selbst. Die eigenen Informationsformate werden bereits seit einiger Zeit erheblich ausgebaut. Warum ist aktuelle und politische Berichterstattung so wichtig?

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Premiere: Zum ersten Mal gab ein:e Kanzlerkandidat:in das erste ausführliche Interview auf ProSieben. Im exklusiven Gespräch mit Katrin Bauerfeind und Thilo Mischke erklärte die damals frisch gekürte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, wie sie die Politik in Deutschland nach der Bundestagswahl 2021 gestalten möchte. Und zum ersten Mal in seiner Geschichte zeigte der Sender ein politisches Interview mit einer Live-Übersetzung durch.

Wir setzen damit unsere erfolgreiche Strategie fort, lokale, aktuelle und relevante Inhalte aus eigener Hand zu produzieren. Es ist unser Selbstverständnis, die Menschen zu informieren und zur Meinungsbildung in Deutschland beizutragen und diese hohe gesellschaftspolitische Verantwortung werden wir künftig noch stärker wahrnehmen. Eine unabhängige aktuelle Berichterstattung ist in Zeiten von Fake News und algorithmischen Informationsflüssen wichtiger denn je. Wir spüren ganz klar: Das Bedürfnis der Menschen nach hochwertigen und zuverlässigen Informationsprogrammen ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Darauf haben wir mit unserem Programm reagiert und die Anzahl gesellschaftspolitischer Informationssendungen deutlich erhöht. Die Reportage "ProSieben Spezial: Rechts. Deutsch. Radikal." von Thilo Mischke hat 2020 beispielsweise weltweit für Aufsehen gesorgt. Und beim ProSieben-Journal "Zervakis & Opdenhövel. Live." beschäftigen wir uns seit 2021 wöchentlich mit aktuellen Themen, die die Menschen in Deutschland bewegen.

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Politik zur Prime Time auf ProSieben: In der ersten Ausgabe der "ProSieben-Bundestagswahl-Show" begrüßte Moderator Louis Klamroth Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Im intensiven 1:1-Austausch und in der direkten Diskussion mit Bürger:innen wurde sie mit konkreten Sorgen, Nöten und Forderungen der Fragenden im Studio konfrontiert.

Welche Vorteile ergeben sich aus einer eigenen Nachrichtenredaktion?

Die Macher unserer eigenen Inhalte zu sein, ist natürlich ein Vorteil an sich. Dazu kommen völlig neue Möglichkeiten in der aktuellen Berichterstattung: Wir können bei Bedarf schneller und flexibler agieren, zum Beispiel bei kurzfristigen Sondersendungen. Die zentrale Nachrichtenredaktion wird an unserem Campus in Unterföhring voll integriert neben den Magazinredaktionen arbeiten. Wir bündeln damit unsere Informationskompetenz und unser journalistisches Know-how noch stärker unter einem Dach. Das ermöglicht uns auch, Nachrichten crossmedial über alle Plattformen auszuspielen. Dass diese neuen Optionen für uns und unsere Zuschauer:innen von großer Bedeutung sind, hat sich bereits in unserer Berichterstattung zur Bundestagswahl gezeigt.

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2021 wurde auf den ProSiebenSat.1-Plattformen so intensiv, ausführlich und vielfältig wie noch nie zu politischen Themen berichtet. Welches Fazit ziehst Du rückblickend?

Ein durchweg positives! Das war eine sehr starke Teamleistung, an der viele Kolleg:innen und Gewerke mitgewirkt haben. Wir haben über 26 Stunden Sondersendungen umgesetzt, acht neue TV-Formate entwickelt und 76 eigens für die Bundestagswahl konzipierte Beiträge produziert. Insgesamt haben über 53 Mio Zuschauer:innen (Z. ab 3 J.) unsere Wahlberichterstattung verfolgt. Die Programme waren aber nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ ein beachtlicher Erfolg für uns. Bei unseren Zuschauer:innen kam also sehr gut an, dass wir in der Art der Berichterstattung und der Umsetzung eigene Wege gegangen sind. Wir haben zum Beispiel neue Aspekte und neue Ansätze in die politische Diskussion eingebracht, die Kandidat:innen und die Themen auch anders präsentiert. "Kannste Kanzleramt?" oder "Die ProSieben-Bundestagswahl-Show" haben gezeigt, dass auch eine eher unkonventionelle Erzählweise ein breites Publikum findet – ohne unpolitisch zu werden.

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Letzter Schlagabtausch vor der Bundestagswahl 2021: Die Kanzlerkandidat:innen Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Armin Laschet stellten sich beim finalen TV-Triell auf ProSieben, in SAT.1 und bei Kabel Eins den Fragen von Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch. Neben den TV-Sendern zeigten auch Joyn, prosieben.de, sat1.de und kabeleins.de sowie der YouTube-Channel von "Galileo" die Sendung live.

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Kurzfristige Programmänderung auf zwei Sendern: Mit der Live-Sondersendung "Corona. Spezial" reagierten ProSieben und SAT.1 im November unmittelbar auf die angespannte Corona-Situation in Deutschland. Die Moderatorinnen Linda Zervakis und Claudia von Brauchitsch informierten die Zuschauer:innen zur Prime Time über die aktuelle Lage und die Beschlüsse der Ministerpräsident:innenenkonferenz in Berlin.

Zum ersten Mal gab eine Kanzlerkandidatin ihr erstes ausführliches Interview einem Privatsender. Der Mediendienst DWDL spricht in diesem Zusammenhang von einer "Entritualisierung der politischen Berichterstattung". Das Medienecho für das finale TV-Triell auf ProSieben, in SAT.1 und bei Kabel Eins war sehr positiv. Was lässt sich daraus für Eure Arbeit ableiten?

Diese Anerkennung freut uns natürlich sehr. Sie zeigt, dass wir in der politischen Berichterstattung deutlich an Relevanz gewinnen. Es bestätigt und bestärkt uns in unserer Strategie, noch mehr auf eigenständige Inhalte und Formate in diesem Bereich zu setzen. Beim finalen TV-Triell hat sich vor über 4 Mio Zuschauer:innen (Z. ab 3 J.) politisches Geschehen unmittelbar auf unseren Sendern abgespielt. Unsere Programme im Vorfeld der Bundestagswahl haben vor allem auch von den jüngeren Zielgruppen große Aufmerksamkeit und Zuspruch erhalten. Wir können das junge Publikum spezifischer und altersgerecht ansprechen und erreichen damit Zuschauer:innengruppen, die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wenig oder gar nicht nutzen.

Die junge Zielgruppe stand auch bei der "Geh wählen!"-Kampagne der Seven.One Entertainment Group mit dem Claim #MachdenUnterschied im Fokus. Wie wichtig ist es, junge Zuschauer:innen über TV-Formate hinaus anzusprechen? Und welche Rolle spielen dabei soziale Medien?

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Mit "Zervakis & Opdenhövel. Live." (#ZOL) startete im September 2021 das neue ProSieben-Journal mit Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel. Das Moderator:innen-Duo beschäftigt sich wöchentlich mit aktuellen Themen wie Corona-Maßnahmen, Inflation, Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen oder den Auswirkungen des Klimawandels. Sie sprechen mit Betroffenen, Verantwortlichen, Expert:innen und prominenten Gästen.

Wir wollen mit unseren Inhalten über alle Plattformen hinweg präsent sein – das ist in der heutigen Medienlandschaft von essenzieller Bedeutung. Den sozialen Medien kommt bei den strategischen Überlegungen, wie Inhalte bestmöglich und mit größtmöglicher Aufmerksamkeit verbreitet werden können, eine große Rolle zu – vor allem in den jüngeren Zielgruppen. Für unsere senderübergreifende "Geh wählen!"-Kampagne haben wir sämtliche Kanäle unserer Sender im TV und online sowie unsere Social-Media-Plattformen bespielt, mit 148 Mio Bruttokontakten äußerst viele Menschen erreicht und dabei besonders junge Wähler:innen und Nichtwähler:innen angesprochen.

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Im November unterstützte #ZOL den Kampf gegen COVID-19 und organisierte mit Hilfe der Malteser ein kurzfristiges Impfangebot auf dem ProSiebenSat.1-Gelände in Unterföhring. Impfwillige konnten dort ihre Erst- oder Booster-Impfung in zwei bereitgestellten Impfbussen bekommen. Linda Zervakis und Matthias Opdenhövel begleiteten die Aktion nicht nur, sie ließen sich auch selbst live boostern.

Mit Blick nach vorne: Was steht für das Jahr 2022 auf der Agenda?

Dieses Jahr steht ganz im Zeichen des Aufbaus unserer neuen Nachrichtenredaktion. Wir gehen in die entscheidende Phase der Vorbereitung, um ab Januar 2023 unsere News-Formate aus Unterföhring produzieren und senden zu können. Außerdem werden wir unsere Investigativ-Berichterstattung erweitern und auch im Bereich Dokumentation und Reportage daran arbeiten, wieder Meilensteine wie zuletzt mit "SAT.1 investigativ" zu setzen. Gerade in der politischen Berichterstattung möchten wir immer wieder neue Ideen entwickeln, um aktuelle Themen so aufzubereiten, dass sie auch abseits von Wahlen interessant und relevant für unsere Zuschauer:innen sind. 2022 wird auf jeden Fall ein spannendes Jahr.

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"UKIMWI" steht in Großbuchstaben auf dem Boden des staubigen Sportplatzes in Bukoba, Tansania. Ukimwi ist Suaheli und bedeutet AIDS. Die Kinder der Grundschule haben das Wort mit vielen kleinen Holzstäbchen zusammengesetzt.
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