Diversität und Inklusion bedeutet für uns die Anerkennung und Wertschätzung von Unterschiedlichkeit und Individualität. Unser Ziel ist es, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist und allen Mitarbeiter:innen dieselbe hohe Wertschätzung entgegenbringt – unabhängig von Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Religion und Weltanschauung sowie sexueller Orientierung und Identität.

Wir betrachten die Unterschiedlichkeit und Vielfalt unserer Mitarbeiter:innen als wesentliche Voraussetzung für den Erfolg unseres Unternehmens. Vor diesem Hintergrund hat die ProSiebenSat.1 Group im Jahr 2014 die Charta der Vielfalt unterzeichnet und folgt den darin vorgegebenen Leitlinien. Auch unsere internen Richtlinien geben vor, dass Mitarbeiter:innen auf allen Hierarchieebenen ausschließlich nach objektiven Kriterien eingestellt und allein aufgrund ihrer Kompetenzen gefördert werden sollen. Wir verfolgen das Ziel, die Vielfalt unserer Belegschaft zu fördern und uns entsprechend des Leitsatzes für das Handlungsfeld Diversität für Gleichberechtigung und Chancengleichheit einzusetzen. Für die Weiterentwicklung des Diversity Managements, die gezielte Ausrichtung sowie die operative Umsetzung damit verbundener Maßnahmen ist die seit April 2022 bestehende und im Personalbereich angesiedelte Abteilung „Diversity & Inclusion“ zuständig. Mit den gruppenweit veröffentlichten „Diversity Principles“ möchten wir unser Engagement für und Inklusion deutlich machen. Sie bilden die Grundlage für unser Handeln, mit dem wir Toleranz und Vielfalt fördern wollen – in unserem Unternehmen und in der Gesellschaft. Wir verstehen dies als Aufgabe all unserer Mitarbeiter:innen sowie unserer Führungskräfte. 

Zu diesem Handeln zählt auch die Weiterentwicklung unserer Inklusionsbemühungen. 2021 haben Konzernleitung und Betriebsrat eine Inklusionsvereinbarung mit der Schwerbehindertenvertretung geschlossen. Zum 1. Mai 2022 wurde eine Inklusionsbeauftragte ernannt. Darüber hinaus kooperiert die ProSiebenSat.1 Group das zweite Jahr in Folge mit myAbility, einem Talentprogramm, das Studierende und Akademiker:innen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen im deutschsprachigen Raum durch Karriere-Coachings sowie Networking- und Job-Shadowing-Möglichkeiten fördert. Im Rahmen des Talentprogramms fand im Juli 2022 eine von myAbility durchgeführte „Sensibilisierungsschulung für Jobshadowing-Geber:innen“ statt. Die Teilnehmer:innen wurden insbesondere zum Umgang mit verschiedenen Behinderungsformen sensibilisiert. Am 3. Dezember 2022, dem Internationalen Tag von Menschen mit Behinderung, haben wir uns auch in diesem Jahr an der globalen Kampagne #PurpleLightUp beteiligt. Die Kampagne wird im deutschsprachigen Raum von myAbility als offiziellem Partner von PurpleSpace Ltd. („PurpleSpace“) unterstützt und soll auf die Notwendigkeit der ökonomischen Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung aufmerksam machen. Dabei wurden Mitarbeiter:innen mit einem Vortrag der Sozialheld*innen, einem gemeinnützigen Verein, der sich über Projektarbeit für soziale Gerechtigkeit einsetzt, für die Themen Inklusion, Barrierefreiheit und Ableismus sensibilisiert. 

Zur Diversität unseres Unternehmens trägt ein möglichst ausgewogenes Verhältnis zwischen Männern und Frauen und eine Vielfalt der Geschlechter in der Belegschaft und in Führungspositionen bei. Zum 31. Dezember 2022 waren 50,1 Prozent (Vorjahr: 48,9 %) der Mitarbeiter:innen im Konzern weiblich und 49,9 Prozent (Vorjahr: 51,1 %) männlich. Der Anteil der Mitarbeiter:innen, die den Geschlechtseintrag divers gewählt haben, liegt aufgrund der geringen Anzahl bei rund 0,0 Prozent. In Führungspositionen war eine leichte Steigerung der Frauenquote von 35,0 Prozent auf 35,8 Prozent zu verzeichnen. Bei der Besetzung von Führungsfunktionen in der Gruppe soll bei Frauen und Männern ausschließlich die fachliche und persönliche Eignung ausschlaggebend sein. Deshalb haben wir „Geschlechtergleichheit“ als ein für uns besonders relevantes UN-Ziel für nachhaltige Entwicklung (SDG 5) in die Nachhaltigkeitsstrategie der ProSiebenSat.1 Group integriert. Die Kommunikation dieses Ziels nach Innen und Außen setzt bei Auswahlprozessen sowohl ein klares Signal an potenzielle Führungskräfte als auch an die Entscheider:innen auf allen Führungsebenen. 

Anteil der Mitarbeiter:innen nach Geschlecht

Mitarbeiter:innen

Führungskräfte

2022

2021

2022

2021

Konzern

Frauen

50,1

48,9

35,8

35,0

Männer

49,9

51,1

64,2

65,0

Divers

0,0

Deutschland

Frauen

50,4

49,5

35,9

34,2

Männer

49,6

50,5

64,1

65,8

Divers

0,0

ProSiebenSat.1 Media SE

Frauen

63,8

61,3

43,9

34,4

Männer

36,2

38,7

56,1

65,6

Divers

Mitarbeiter:innen nach Köpfen (Headcount) zum 31.12.2022, in Prozent.
Ohne internationale Beteiligungen der Seven.One Studios.

Diversität in Organen der ProSiebenSat.1 Media SE

Vorstand

Aufsichtsrat

2022

2021

2022

2021

Geschlecht

Frauen

25,0

33,0

37,5

37,5

Männer

75,0

67,0

62,5

62,5

Divers

Alter

<30 Jahre

0

30 - 50 Jahre

25,0

25,0

>50 Jahre

100,0

100,0

75,0

75,0

Zum 31. Dezember 2022 (Headcount), in Prozent

Ein aufgeschlossenes Betriebsklima in Bezug auf sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität ist für uns ein entscheidendes Kriterium, um als moderner Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Deshalb unterstützen wir ausdrücklich Initiativen, die darauf ausgerichtet sind, Vielfalt und Inklusion zu fördern. Ein Beispiel hierfür ist das von Mitarbeiter:innen gegründete LGBT+-Netzwerk (Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender) PROUD@ProSiebenSat.1, das sich zum Ziel gesetzt hat, Diversität im Konzern weiter sichtbar zu machen. Das Netzwerk nahm 2022 zum ersten Mal mit einem eigenen Paradewagen am Christopher Street Day in München teil. Es ist unser Ziel, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem allen Personen die gleiche Wertschätzung entgegengebracht wird. Dazu gehört für uns auch eine gleichberechtigte Sprache. Aus diesem Grund haben wir 2021 eine Empfehlung an unsere Mitarbeiter:innen ausgesprochen, gendersensible Sprache zu verwenden. Diese wird im Rahmen der Welcome Days zum Onboarding neuer Mitarbeiter:innen vorgestellt. 

Seit Anfang 2022 ist unsere Vorständin Christine Scheffler im Beirat der Initiative „BeyondGenderAgenda“ aktiv. BeyondGenderAgenda unterstützt die weitere Stärkung von Diversität und inklusiven Arbeitsumfeldern in der Kultur börsennotierter und mittelständischer Unternehmen. Die ProSiebenSat.1 Group will mithilfe der Reichweite ihrer Entertainment-Angebote ein Zeichen für Vielfalt setzen. Beispiele aus dem Berichtsjahr 2022 sind die ProSieben-Programme zum Weltfrauentag, dem Internationalen Tag gegen Rassismus oder dem PRIDE-Day. Auf Initiative der Bremischen Landesanstalten haben sich 2021 zudem die Medienhäuser ARD, ZDF, Deutsche Welle, Deutschlandradio, RTL Deutschland und ProSiebenSat.1 zusammengeschlossen und das Bündnis „Medien für Vielfalt“ gegründet. Das Bündnis steht für ein klares Bekenntnis zu Vielfalt in der Medienbranche. Im Rahmen einer Veranstaltung des Bündnisses „Medien für Vielfalt“ im April 2022 diskutierten Expert:innen verschiedene Punkte rund um die Themen Diversität und Inklusion. Die zentrale Frage dabei war, wie sich Medien gegen Rassismus und für die Vermittlung und Förderung von Toleranz, Respekt und Vielfalt einsetzen können und müssen.

Barrierefreie Angebote

Die ProSiebenSat.1 Group setzt sich für einen barrierefreien Zugang zu ihren Angeboten ein. Wir bieten unter anderem auf unseren Sendern untertitelte Programmflächen sowie Audiodeskriptionen für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung an, um die Informationsverbreitung zu verbessern. ProSieben startete bereits im Jahr 2000 das erste regelmäßige Untertitelangebot für Gehörlose im deutschen Privatfernsehen. Die Gruppe strahlt auf fast all ihren Free-TV-Sendern barrierefreie Inhalte aus und treibt ihren Ausbau kontinuierlich voran. 2022 wurde das Angebot an Programmen mit Untertitelung erweitert und insbesondere die Anzahl an Formaten mit zusätzlicher Audiodeskription ausgebaut. Konkrete Beispiele dafür sind ProSieben-Shows wie „The Masked Singer“ oder „Joko & Klaas gegen ProSieben“ und Spielfilme auf ProSieben sowie Fußballübertragungen in SAT.1. Daneben kam bei einigen Reportagen der Reihe „ProSieben THEMA“ sowie bei Shows wie „Kannste Regieren? Baerbock, Scholz & Lauterbach zurück in der Schule“ Gebärdensprache zum Einsatz. Zusätzlich wurde für die Reportagen „JENKE. Das Klima-Experiment: Sind wir noch zu retten?“ und „ProSieben THEMA. Waffen für den Frieden? Deutschland rüstet auf.“ erstmalig eine Untertitelung in einfacher Sprache angeboten. Für die Zukunft streben wir einen weiteren Ausbau unserer barrierefreien Angebote an. 

Überdies fordert der Medienstaatsvertrag, dass Veranstalter von bundesweit verbreiteten Rundfunkprogrammen sowie Video-on-Demand-Anbieter ihr Angebot an barrierefreien Inhalten im Rahmen ihrer technischen und finanziellen Möglichkeiten ausbauen. Ab 2023 verlangt der Medienstaatsvertrag dazu die Erstellung konkreter Aktionspläne. Einzelne Bundesländer und die Bundesregierung haben bereits Aktionspläne zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention veröffentlicht, die unter anderem eine stärkere Einbeziehung barrierefreier Formate im Fernsehen zum Ziel haben. Die Landesmedienanstalten überwachen diesen Ausbau regelmäßig. Aktuell sind auf fünf deutschen ProSiebenSat.1-Sendern Untertitel im Programm: ProSieben, SAT.1, Kabel Eins, sixx und ProSieben MAXX. Im Jahr 2022 beträgt der prozentuale Anteil der untertitelten Minuten am Gesamtprogramm (24 Stunden) des linearen Angebots im Jahresdurchschnitt auf ProSieben 48,2 Prozent, in SAT.1 27,5 Prozent, bei Kabel Eins 44,7 Prozent, auf sixx 32,7 Prozent und auf ProSieben MAXX 12,7 Prozent.